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Alias Born 08/24/2001

Re: McCorry post# 15428

Sunday, 11/27/2005 8:57:52 AM

Sunday, November 27, 2005 8:57:52 AM

Post# of 24590
....man achte auf den letzten satz des artikels.ähnlichkeiten mit noch bestehenden firmen sind in diesem falle nicht rein zufällig.




OTC-Bulletin-Board



Am OTC-Bulletin-Board, das mit dem deutschen Telefonhandel vergleichbar ist, notieren zur Zeit etwa 20000 Werte von kleinen (Small Cabs) und kleinsten Unternehmen (Penny Stocks), von denen ca. 60 Prozent in den börsentäglich erscheinenden Pink Sheets gelistet werden. Die Pink Sheets sind dabei nichts weiter als ein internetgestützter Notierungsdienst, für den so gut wie keine Auflagen gelten.

Die am OTC-BB gelisteten Unternehmen unterliegen mittlerweile der Verpflichtung quartalsweise zu berichten, woraufhin rund 3000 Firmen ihre Aktien vom Handel zurückzogen, weil sie den Anforderungen nicht nachkommen konnten. Die Kurse solcher Unternehmen werden nun in den Pink Sheets veröffentlicht. Ansonsten sind Informationen nur über das Emissionsprospekt erhältlich, das zwar bei der SEC hinterlegt ist, aber dort nicht auf die inhaltliche Richtigkeit überprüft wird. Auch sonst unterliegen die am OTC-BB gelisteten Unternehmen keinen besonderen Zulassungsvoraussetzungen und auch im Regelfall nicht der Börsenüberwachung durch die SEC. Selbst ausländische Unternehmen, die nicht nach US-Vorschriften bilanzieren, können notiert werden.

Weitere Nachteile am OTC-BB

Weiterer Nachteil dieses Handelssegments ist die eingeschränkte Handelbarkeit. Der Tagesumsatz von Small Cabs oder Penny Stocks ist häufig so gering, daß ein Anleger tage- und wochenlang keinen Käufer findet. Zudem reagieren die gelisteten Aktien sehr empfindlich auf negative Informationen, wodurch Kursschwankungen von bis zu 80 Prozent an einem Tag keine Seltenheit sind.

Unternehmen, die in Penny Stocks emittieren und in den Pink Sheets gelistet werden, haben oft keine andere Möglichkeit der Kapitalbeschaffung. Sie erfüllen nicht einmal die minimalen Anforderungen des NASDAQ-Marktes. So kommt es nicht selten vor, daß sich in den Pink Sheets Unternehmen finden, die ihre Geschäftstätigkeit eingestellt haben, sich in Konkurs oder Liquidation befinden oder nur eine Briefkastenfirma sind.

Bei Werten auf den Pink Sheets stellt wie bei OTC-Titeln meist nur ein Marketmaker An- und Verkaufskurse. Die Differenz zwischen diesen beiden Preisen beträgt dabei aber nicht selten mehr als 100 Prozent. Die Chancen auf einen Gewinn schwinden bei diesen Spannen, unabhängig von der Unternehmensqualität, auf ein Minimum.


Aufgrund der hohen Anzahl schwarzer Schafe sind OTC- und Pink-Sheet-Aktien extrem riskant.

Der Weg vom OTC-BB an die deutsche Börse

Der Initiator erwirbt am OTC-BB einen Firmenmantel, also ein Unternehmen das keinen Geschäftsbetrieb oder die Tätigkeit eingestellt hat, für einige Hunderttausend Dollar. Im Besitz nun nahezu aller Aktien des Unternehmens wird ein Geschäft, z.B. eine deutsche GmbH, eingebracht, woraufhin der Mehrheitsaktionär weitere Anteile erhält. Auf dem Markt wird dann ein großer Teil der noch im Streubesitz befindlichen Papiere aufgekauft. Die hohe Nachfrage bei gleichzeitig schwindendem Angebot ermöglicht den Kurs gezielt in die Höhe zu treiben. Unter Umständen entsteht so ein astronomischer Börsenwert, obwohl die Firma noch gar keinen oder nur sehr wenig Umsatz erzielt. Um die Aktien optisch billig erscheinen zu lassen, werden sie gesplittet.


Früher wurden die Papiere dann in den deutschen Freiverkehr eingeführt und mit dem Etikett "Neuemission" verkauft. Seit dem Herbst 1999 schieben zumindest die Regionalbörsen diesem Treiben einen Riegel vor. In Frankfurt hingegen werden weiterhin Titel des OTC-BB gehandelt. Somit steht den Finanzjongleuren auch weiterhin die Möglichkeit offen ahnungslose Anleger abzuzocken.

Daneben werden solche Anteilsscheine auch von Telefonverkäufern mit sensationell klingenden Aussagen unter das Anlegervolk gebracht. Oft wird dabei fälschlicherweise der Handel am OTC als "Nasdaq", "Nasdaq-OTC" oder "Nasdaq Bulletin Board" bezeichnet.

Beispiele der jüngsten Zeit sind neben Eurogas und TurbodyneAquaplan. Im Dezember 1998 kündigte die Firma den Gang in den deutschen Freiverkehr an. Unternehmensziel sollte die Herstellung von Anlagen zur Zucht von Süßwassershrimps in der texanischen Wüste sein. Das Unternehmen hatte bis dahin zwar noch nahezu keine Umsätze erzielt, aber Aktien im Wert von mehr als eine Milliarde Mark im Umlauf. Heute ist die Firma in Konkurs. Auffällig ist die Ähnlichkeit der Kursverläufe bei vielen dieser Aktien: nach einem starken Anstieg erfolgt meist ein dramatischer Verfall.


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