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Wednesday, 01/28/2009 6:11:19 PM

Wednesday, January 28, 2009 6:11:19 PM

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USA
Lahme sollen wieder gehen
VON SEBASTIAN MOLL

Nur einen einzigen Halbsatz hatte US-Präsident Barack Obama in seiner 18-minütigen Antrittsrede für die Wissenschaft übrig. Doch die fünf Worte lösten einen regelrechten Begeisterungssturm unter amerikanischen Forschern aus. Er wolle der "Wissenschaft wieder ihren rechtmäßigen Stellenwert zurückgeben" sagte Obama und signalisierte damit unmissverständlich das Ende von acht äußerst wissenschaftsfeindlichen Jahren in Washington.

In den Labors und Hörsälen des Landes knallten daraufhin die Korken. "Es gab in der Wissenschaftswelt viele glückliche Gesichter an diesem Tag", berichtete Frank Press, der ehemalige Präsident der nationalen Wissenschaftsakademie.
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Die ersten Auswirkungen des neuen politischen Klimas auf die Forschung ließen nicht lange auf sich warten. Drei Tage nach Obamas Vereidigung gab die Biotechnologie-Firma Geron bekannt, sie werde damit beginnen am Menschen eine Therapie zu testen, die in der Forschung mit embryonalen Stammzellen entwickelt wurde. Bei den Tests bekommen Patienten mit schweren Rückenmarksverletzungen neuronale Vorläuferzellen injiziert, die dann hoffentlich die Leitfähigkeit der Nervenzellen bis zu einem gewissen Grad wieder herstellen. Der Versuch ist der erste seiner Art auf der Welt und gilt als Durchbruch auf dem Gebiet.

Formal gab es zwar keinen Zusammenhang zwischen dem Versuchsbeginn und dem Regierungswechsel. Die Genehmigung oblag der Food and Drug Administration (FDA), die nicht direkt der Bundesregierung untersteht. Doch in der US-Wissenschaftswelt glaubt man nicht daran, dass die Termine sich nur zufällig überschnitten. "Ich denke, die Freigabe hatte ganz unmittelbar etwas mit dem Administrationswechsel zu tun", sagt Robert Klein, Leiter des Stammzell-Forschungsprogramms des Staates Kalifornien. Die Bush-Regierung, vermutet Klein, habe Druck auf die FDA ausgeübt, die Genehmigung so lange wie möglich hinaus zu zögern.

Die Gegnerschaft zur Stammzellenforschung war eine Herzensangelegenheit von Vorgänger George W. Bush. Gleich nach seinem Amtsantritt im Jahr 2001 hatte Bush verfügt, dass bei öffentlich geförderten Projekten nur mit bereits vorhandenen Stammzellenlinien geforscht werden darf. Menschliches Leben zu zerstören, um menschliches Leben zu retten, so Bush damals, sei ethisch nicht vertretbar. Und deshalb setzte er 2006 auch sein Veto ein, um ein bereits verabschiedetes Gesetz zur Förderung der Stammzellforschung zu verhindern.

Obama hat sich schon während des Wahlkampfes deutlich für die Stammzellenforschung an menschlichen Embryonen ausgesprochen. Wie er es schafft, die staatliche Förderung für die Gewinnung neuer Stammzellen zu legalisieren, ist jedoch eines der vielen heiklen politischen Probleme, die Bush seinem Nachfolger hinterlassen hat. Obama könnte zwar sofort per Dekret Bushs Veto von 2006 widerrufen. Ein solches Dekret wäre jedoch anfechtbar.

Effektiver wäre es, ein neues Gesetz vor den Kongress zu bringen. Vermutlich würde ein solches Gesetz im derzeitigen Parlament auch eine klare Mehrheit bekommen. Der Prozess könnte jedoch das Parlament spalten und Obamas Bemühen, quer zu den Parteilinien Konsens für wichtige Entscheidungen herzustellen, sabotieren. Obama neigt dennoch zu der nachhaltigeren Lösung. "Die Vertreter des amerikanischen Volkes sollen dazu ihre Meinung sagen können, um dann zu einer wirklichen Einigung zu gelangen", sagte er.

Ich weiß das wir es alle wissen, aber trotzdem

QUELLE http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wissen_und_bildung/ak…

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